Stimmen unserer Kurs-Teilnehmenden

Interview mit Kursteilnehmerin Elena Guseva

Elena Guseva hat an der VHS in Göttingen den Berufssprachkurs B2 besucht und die Deutschprüfung Deutsch-Test für den Beruf B2 (DTB B2) mit “sehr gut” bestanden. Herzlichen Glückwunsch.
Wie hat sie das geschafft?
Wie haben Sie sich auf die B2-Prüfung vorbereitet?
Zunächst habe ich versucht, den Stoff im Kurs so gut wie möglich zu lernen und zu verstehen. Ich habe immer alle Hausaufgaben gemacht, nicht einfach schnell, sondern wirklich gründlich und sorgfältig. Zu jeder Lektion gehört in der Regel z.B. ein längerer Text, und im Unterricht war es oft nicht möglich, alles sofort zu erfassen. Deshalb habe ich mir zu Hause extra Zeit genommen, um die Texte noch einmal in Ruhe zu lesen und zu übersetzen. Wenn ich mal eine Stunde verpasst habe, habe ich den Inhalt selbstständig nachgeholt. Außerdem habe ich Grammatikthemen, die mir nicht ganz klar waren, zusätzlich im Internet recherchiert. Insgesamt hat mir diese Vorbereitung sehr geholfen, ich habe einen guten Wortschatz und solide Grammatikkenntnisse.
Was war für Sie die größte Herausforderung im Kurs?
Gab es ein bestimmtes Thema oder eine Fertigkeit (z. B. Schreiben, Sprechen), die Ihnen besonders leicht oder schwer gefallen ist?
Ich denke, wie für viele andere auch, war das Sprechen für mich am schwierigsten. Die deutsche Sprache ist ziemlich komplex, und ohne regelmäßige Praxis ist es schwer, die Angst zu überwinden und einfach zu sprechen, auch wenn man dabei Fehler macht.
Außerdem habe ich mich am Anfang sehr unwohl gefühlt, in der Gruppe vor vielen Leuten zu sprechen. Ich war oft zu schüchtern. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass eigentlich fast alle ähnliche Ängste haben und dass das völlig normal ist. Niemand verurteilt dich, im Gegenteil, alle unterstützen einander. Das hat mir geholfen, lockerer zu werden.
Wie hat Ihnen der Berufssprachkurs beim Deutschlernen geholfen?
Zuerst möchte ich sagen, dass die Sprachschule wirklich eine große Rolle spielt, ich würde sogar sagen, dass das schon 50 Prozent des Erfolgs ausmacht. Im Kurs wurde der Lernstoff sehr strukturiert und Schritt für Schritt erklärt. Die Lehrerinnen haben uns immer geholfen, unseren Fortschritt zu sehen, und auf Fehler freundlich hingewiesen. Deshalb ein großes Dankeschön an die VHS! Sie hat uns eine sehr gute Lernumgebung geboten.
Wie haben Sie den Unterricht erlebt - was war besonders hilfreich für Sie?
Für mich persönlich war die Disziplin sehr wichtig und hilfreich. Es gab feste Regeln und man musste regelmäßig zum Kurs kommen. Die Lehrerinnen waren freundlich und hilfsbereit, aber gleichzeitig auch streng genug. Wir mussten alle mitmachen, einfach “nichts tun” war keine Option.
Was bedeutet dieses Zertifikat für Sie persönlich?
Für mich bedeutet das Zertifikat, dass sich meine Mühe und meine Anstrengungen gelohnt haben. Als ich mit dem Deutschlernen angefangen habe, war das B2-Niveau für mich fast unvorstellbar. Gute Leistungen motivieren mich immer, weiterzumachen und neue Ziele zu verfolgen. Und ich habe auf jeden Fall weiterhin Lust, Deutsch zu lernen. Zurzeit besuche ich schon einen C1-Kurs.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Ergebnis bekommen haben?
Obwohl ich ziemlich sicher war, dass ich die Prüfung bestehen würde, hat mich das hohe Ergebnis natürlich trotzdem überrascht, im positiven Sinne!
Gab es Menschen, die Sie auf dem Weg besonders unterstützt haben?
Natürlich! Das war mein Mann. Er glaubt immer an mich und hat mich die ganze Zeit unterstützt.
Was hat Sie motiviert, so fleißig zu lernen?
Ich hatte ein klares und konkretes Ziel: Ich wollte mich gut auf Vorstellungsgespräche auf Deutsch vorbereiten. Ich arbeite im IT-Bereich und möchte mich auch in Deutschland beruflich weiterentwickeln, dafür brauche ich gute Sprachkenntnisse. Das gibt mir Selbstvertrauen und macht das Leben hier viel einfacher und erfüllter. Außerdem ist das Sprachenlernen sehr gut für unser Gehirn, es hält den Kopf fit und verbessert die Konzentration sowie das Gedächtnis. Das ist besonders wichtig für meinen Beruf, denn ich muss oft analytische Aufgaben lösen.
Welche Ziele haben Sie jetzt - beruflich oder sprachlich?
Wie ich schon gesagt habe, ist mein Ziel die berufliche Weiterentwicklung.
Gleichzeitig möchte ich aber auch weiter Deutsch lernen, um die Sprache frei sprechen und gut verstehen zu können, sowohl im Beruf als auch im Alltag. Denn Kommunikation zwischen Menschen ist sehr wichtig, und ich möchte meine Gedanken mit anderen teilen.
Haben Sie Tipps für andere Teilnehmende. die den Kurs noch besuchen werden?
Findet heraus, was euch wirklich interessiert und verbindet genau das mit der deutschen Sprache. So macht das Lernen mehr Spaß und hat gleichzeitig einen konkreten Nutzen. Zum Beispiel habe ich mir Fachliteratur auf Deutsch besorgt, die zu meinem Beruf passt und mich persönlich interessiert. Am Anfang war es natürlich schwierig, aber mit der Zeit wurde das Lesen immer einfacher. Außerdem schaue ich verschiedene Kanäle auf Deutsch, die genau zu meinen Interessen passen.
Und natürlich: Hört wirklich auf die Lehrer*innen, befolgt ihre Empfehlungen und habt keine Angst, Fragen zu stellen und Fehler zu machen. Ihr seid nicht allein, wir sind viele auf diesem Weg.
Hatten Sie ein Lieblingswort oder eine Redewendung auf Deutsch?
„Ich hätte gerne einen kleinen Cappuccino mit Hafermilch.“Das ist wahrscheinlich das erste, was ich auf Deutsch gelernt habe, weil ich eine Kaffeesüchtige bin. 😁
Was war Ihr schönster Moment im Kurs?
Wahrscheinlich war der letzte Tag der schönste Moment. Alle haben gelächelt und gestrahlt, und wir haben uns gegenseitig schöne Worte gesagt. Einerseits war es eine Freude, den Kurs abgeschlossen zu haben und den nächsten Schritt zu gehen, aber andererseits hatten wir uns über die lange Zeit so aneinander gewöhnt, dass es traurig war, uns zu verabschieden. Es war wirklich eine tolle Zeit.
Wenn Sie Deutsch mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das - und warum?
Deutsch würde ich mit dem Wort „Logik“ beschreiben. Obwohl es Ausnahmen von den Regeln gibt, ist die Sprache sehr gut strukturiert und logisch. Für mich ist die Grammatik wie Mathematik, wenn man die „Formel“ kennt, kommt man zum richtigen Satz.
Das Interview führte Julia Adulović.

Interview mit Natalia und Stanislav Yarmak

Sie sind ja jetzt mit dem Berufssprachkurs C1 fertig und haben ihn erfolgreich bestanden. Sprechen Sie jetzt auch noch weiter Deutsch?
Natalia: Nicht so oft. Aber wir trainieren mit dem Handy.
Stanislav: Wir schauen Videos, Filme und Sendungen auf Deutsch.
Natalia: Ja, zum Beispiel mit unserem Sohn „die Sendung mit der Maus“. 😊
Was hat Sie motiviert, so fleißig zu lernen?
Natalia: Ich muss immer die Beste sein 😊 Und natürlich ist es generell hilfreich für das Leben in Deutschland. Nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Alltag.
Stanislav: Wir können kein Englisch, daher war es von Anfang an wichtig für das Leben in Deutschland.
Welche Ziele haben Sie jetzt – beruflich oder sprachlich?
Natalia: Unsere Diplome befinden sich gerade in der Anerkennung. Unsere Beraterin beim Jobcenter hat gesagt, dass wir erstmal keine Weiterbildung brauchen, sondern vielleicht ein Praktikum machen sollten, zum Beispiel 2 Wochen oder einen Monat.
Ich bin ursprünglich Buchhalterin, aber habe in der Ukraine in einer Bank gearbeitet. Es gibt jetzt verschiedene Richtungen, in die ich gehen könnte: Buchhaltung, Bank oder Steuerberatung.
Haben Sie Tipps für andere Teilnehmer*innen, die den Kurs noch machen werden?
Stanislav: Hausaufgaben sind sehr wichtig! Und außerdem sprechen und sich melden. Ohne ChatGPT lernen und verstehen, dass Fehler okay sind. Man lernt daraus, das hilft.
Natalia: Ich sage: „Übung macht den Meister“. Außerdem geben die Lehrkräfte gute Empfehlungen, was man verbessern sollte oder auch Zusatzmaterialien. Gruppenarbeiten und der Austausch mit den anderen Kursteilnehmenden war für mich sehr hilfreich, vor allem, da sie aus verschiedenen Herkunftsländern kamen und ich somit nur Deutsch sprechen musste.
Hatten Sie ein Lieblingswort oder eine Redewendung auf Deutsch?
Natalia: „Übung macht den Meister.“ Ich habe tatsächlich viel geübt und immer Extraaufgaben gemacht und die Lehrkräfte um Buchempfehlungen gebeten.
Stanislav: Mir fällt spontan keine ein.
Was war Ihr schönster Moment im Kurs?
Natalia: Als wir die Zertifikate bekommen haben und meine Noten besonders gut waren 😊
Und wir waren ein Mal mit dem A1 Kurs damals in einem Café und als ich dort Kaffee und Kuchen bestellt habe, war ich sehr stolz auf mich, dass mich die Mitarbeitenden verstanden haben und ich etwas selbstständig bestellen konnte 😊
Stanislav: Ja, genau, solche Momente, als wir uns alle nach dem Kurs noch im Park, am Kiessee oder in einem Café getroffen haben. Auch mit der Lehrkraft zusammen. Das war sehr schön.
Wenn Sie Deutsch mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das – und warum?
Natalia: Mein Sohn fragt mich bei den Deutsch-Hausaufgaben manchmal: „Warum so?“ und ich antworte dann: „Weil Deutsch“. Das haben unsere Lehrerinnen im B2-Kurs immer so gesagt und dabei gelacht 😊
Stanislav: „Logisch“. Ich denke, 95% der deutschen Sprache ist logisch und das gefällt mir.
Natalia Iarmak:
Sie haben einen Berufssprachkurs auf Niveau C1 besucht. Wie haben Sie sich auf die C1-Prüfung vorbereitet?
Ich habe mich mit verschiedenen Büchern vorbereitet, die ich von Bekannten bekommen habe, und mit Materialien aus dem Internet.
Was war für Sie die größte Herausforderung im Kurs?
Die größte Herausforderung war für mich, den Mut zu haben, überhaupt einen C1-Kurs zu beginnen. Das ist ein sehr hohes Niveau.
Gab es ein bestimmtes Thema oder eine Fertigkeit (z. B. Schreiben, Sprechen), die Ihnen besonders leicht oder schwer gefallen ist?
Schwer war für mich, komplizierte Formulierungen aus der Amtssprache zu verwenden, weil ich im Alltag einfacher spreche.
Wie hat Ihnen der Berufssprachkurs beim Deutschlernen geholfen?
Im Kurs haben wir alle wichtigen Sprachkompetenzen – Sprechen, Lesen, Schreiben und Hören – gleich intensiv geübt. Dadurch fühle ich mich jetzt viel sicherer und kann flüssiger mit Deutschen sprechen. Außerdem habe ich mein Hörverständnis so verbessert, dass ich mit Interesse Sendungen über deutsche Politik und Wirtschaft verfolge.
Wie haben Sie den Unterricht erlebt – was war besonders hilfreich für Sie?
Besonders hilfreich fand ich es, vor der Klasse zu präsentieren, auch wenn das für viele sehr schwierig ist. Am Ende merkt man, dass es nicht so schlimm ist, wie es zuerst scheint. Man bekommt immer wertvolle Rückmeldungen von Lehrkräften und von den Mitschülern. Nützlich war auch, eigene Präsentationen aufzunehmen, um Stärken und Schwächen zu erkennen.
Was bedeutet dieses Zertifikat für Sie persönlich?
Ich bin sehr stolz darauf. Es ist ein hohes Niveau und mein großes persönliches Ziel, das ich erreicht habe. Für meinen Beruf sind Deutschkenntnisse auf diesem Niveau sehr wichtig.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Ergebnis bekommen haben?
Wir haben so intensiv gearbeitet, dass ich am Ende des Kurses sicher war, die Prüfung zu bestehen. Ich habe mich sehr über meine hohe Punktzahl gefreut. Gleichzeitig denke ich, dass ich beim Schreiben im Prüfungsteil noch mehr hätte leisten können. Insgesamt bin ich sehr stolz auf mein Ergebnis und auf das Niveau C1.
Gab es Menschen, die Sie auf dem Weg besonders unterstützt haben?
Ich bin meiner Fallmanagerin, Frau Wiebe, dankbar, die mir die Erlaubnis gegeben hat, Deutsch auf C1-Niveau zu lernen. Außerdem möchte ich allen Lehrkräften der VHS danken – Tim, Nina, Helga, Ruth, Judith, Erhard, Liudmila, Sandra und Thomas. Ich habe immer ihre Bereitschaft gespürt zu helfen und zu unterrichten – alle haben sich voll eingesetzt. Und uns hat es sehr geholfen, dass mein Mann und ich zusammen lernen konnten. Wir haben gemeinsam Hausaufgaben gemacht, uns Grammatik erklärt und Dialoge geübt.
Stanislav Yarmak:
Wie haben Sie sich auf die C1-Prüfung vorbereitet?
Für Hören und Lesen habe ich mit Lehrbüchern mit Modelltests gearbeitet. Sprechen habe ich mit meinem Partner (meiner Frau) geübt, und Schreiben haben wir während des ganzen Kurses viel mit den Lehrkräften trainiert.
Was war für Sie die größte Herausforderung im Kurs?
Die Vorbereitung auf den mündlichen Teil der Prüfung.
Gab es ein bestimmtes Thema oder eine Fertigkeit, die Ihnen besonders leicht oder schwer gefallen ist?
Schreiben fiel mir am leichtesten, Sprechen war am schwersten.
Wie hat Ihnen der Berufssprachkurs beim Deutschlernen geholfen?
Ich habe viele Wörter aus dem formalen Wortschatz gelernt, die mir in meinem Beruf helfen können.
Wie haben Sie den Unterricht erlebt – was war besonders hilfreich für Sie?
Gruppenarbeit und praktische Übungen waren sehr hilfreich.
Was bedeutet dieses Zertifikat für Sie persönlich?
Es ist die Bestätigung meiner Bemühungen und meines Wunsches, die Sprache zu lernen und mich zu integrieren.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Ergebnis bekommen haben?
Sehr glücklich und stolz.
Gab es Menschen, die Sie auf dem Weg besonders unterstützt haben?
Die Lehrkräfte und meine Frau haben mich unterstützt.
Hatten Sie ein Lieblingswort oder eine Redewendung auf Deutsch?
Ja, „lebenslanges Lernen“. Es erinnert mich daran, dass man sich immer weiterentwickeln und Neues lernen kann – egal in welchem Alter.
Das Interview führte Julia Adulović.




